Jobmotor 2028 - Die Fachkräfteinitiative für Wertheim
Die Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte stellt Unternehmen in ganz Deutschland vor immer größere Herausforderungen. Auch die Unternehmen in Wertheim sind davon nicht ausgenommen. Der demografische Wandel, die steigenden Anforderungen an spezialisierte Qualifikationen und die fortschreitende Globalisierung machen deutlich, dass der Fachkräftemangel nicht mehr allein durch inländische Arbeitskräfte gelöst werden kann.
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Um den Wirtschaftsstandort Wertheim nachhaltig zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern, hat die Stadtverwaltung Wertheim gemeinsam mit der BERA GmbH die Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, ausländische Fachkräfte für unsere Region zu gewinnen und langfristig in die Unternehmen zu integrieren.
Erstmals vorgestellt haben wir diese Initiative beim Unternehmergespräch am 16. Juli 2024. Die dabei gezeigte Projektskizze der Fachkräfteinitiative inklusive der Ergebnisse der durchgeführten Mentimeter-Befragung entnehmen Sie bitte der Präsentation zum Unternehmergespräch (PDF | 2 MB). Lesen Sie hier die Berichterstattung zum Start der Initiative im Rahmen des Unternehmergesprächs.
Die Initiative wurde im Sommer 2024 mit der Vorstellung gestartet, dass die Priorität auf der baldigen Anwerbung ausländischen Fachkräfte für Wertheim liegen müsse. Die Ergebnisse einer im August und September durchgeführten Bedarfsabfrage haben jedoch gezeigt, dass die veränderten konjunkturellen Rahmenbedingungen bei den Unternehmen zu einer eher abwartenden Haltung führten. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass großer Bedarf an einem intensiven Austausch über die Herausforderungen und Chancen der Gewinnung und Bindung von Fachkräften bestehe. Darauf haben wir mit der Einsetzung eines Arbeitskreises reagiert.
Das 1. Arbeitskreistreffen fand am 17. Oktober 2024 statt. Im Rahmen des Treffens wurden die Ergebnisse der Bedarfsabfrage (PDF | 1,4 MB) im Detail vorgestellt. Darüber hinaus referierte Frau Dr. Tülin Arslan über die Chancen und Herausforderungen bei der Gewinnung und Bindung türkischer Fachkräfte (PDF | 414 KB). Sie stellte das idealtypische Vorgehen bei der Rekrutierung dar und berichtete über Erfahrungen, Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.
Ein zentraler Punkt der anschließenden Diskussion war das Thema Sprachförderung. Viele ausländische Fachkräfte haben Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache. Deshalb wurde vorgeschlagen, im nächsten Arbeitskreistreffen die Möglichkeit gemeinsamer Deutschkurse in den Mittelpunkt zu stellen. Aber auch die mangelhafte Mobilität im ländlichen Raum ist vor allem für ausländische Fachkräfte und jüngere Bewerber eine große Hürde. In der Diskussion wurde deutlich, dass bereits bestehende alternative Angebote zu Bus und Bahn nicht ausreichend bekannt sind.
Das 2. Arbeitskreistreffen (PDF | 230 KB) fand am Donnerstag, dem 6. Februar 2025 statt. Im Fokus standen dabei die Themen Wohnraum, Mobilität, Sprachbarrieren und Freizeitgestaltung, die eine entscheidende Rolle bei der Integration und langfristigen Bindung von Fachkräften spielen.
Einige der wichtigsten Ergebnisse waren:
- Kümmerer-Programm: Die Geschäftsführerin des Firmenausbildungsverbunds Main-Tauber e.V. (FABI) stellte das Kümmerer-Programm (PDF | 211 KB) vor, das zugewanderte Fachkräfte in Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildungen vermittelt und sie in den ersten Monaten begleitet.
- Sprachkurse: In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Wertheim (VHS) ist geplant, ein gemeinsames, unternehmensübergreifendes Sprachkursangebot (PDF | 1,4 MB) für ausländische Fachkräfte zu entwickeln.
- Mobilität: Es wurden alternative Mobilitätskonzepte (PDF | 95 KB) vorgestellt, um die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen für ausländische Fachkräfte zu verbessern.
Beim nächsten Treffen, das noch vor der Sommerpause im Mai oder Juni stattfinden soll, stehen voraussichtlich folgende Themen auf der Agenda:
- Vorstellung des THAMM-Plus-Projekts der Bundesagentur für Arbeit, das die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus Nordafrika unterstützt
- Ergebnisse der Bedarfsabfrage zur Organisation gemeinsamer Deutschkurse für ausländische Fachkräfte
- erste Schritte zur Entwicklung eines Konzeptes zur gemeinsamen Schaffung von Wohnraum für Fachkräfte
- Initiierung einer geschlossenen Gruppe oder eines Netzwerks für einen direkten Austausch der Arbeitskreis-Teilnehmer untereinander
- Impulsvortrag aus der Praxis
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme am Arbeitskreis haben oder Unterstützung bei der Gewinnung und Bindung ausländischer Fachkräfte wünschen, wenden Sie sich bitte an Ulrike Müller im Referat Wirtschaftsförderung, Standortmarketing.