Friedrich Dürenmatt: Der Besuch der alten Dame

Die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufen-Theater-AG des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums führen ihr neues Stück auf. Auf dem Programm steht die tragische Komödie "Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt. Die groteske Komödie mit dem tragischen Plot wurde von den 13 Schülerinnen und Schülern bewusst ausgewählt. Im Zentrum der Handlung steht die aktuelle Frage nach dem Wert eines Menschenlebens.

Zum Inhalt: Claire Zachanassian ist die reichste Frau der Welt und überzeugt davon, dass man mit Geld alles kaufen kann. Nicht nur die kleine Stadt Güllen, auch die ganze Welt inklusive der Menschen, ja sogar die Gerechtigkeit stehen zum Verkauf.
Claire widerfährt als junger Frau Schlimmes. Von ihrem Geliebten Alfred Ill wird sie sitzen gelassen, als sie schwanger wird. Nachdem Ill sich durch einen fingierten Vaterschaftsprozess auch aus der Verantwortung für das Kind herauslügt, muss sie die Heimatstadt tief gedemütigt in Schimpf und Schande verlassen. Niemand von den Mitbürgern hilft ihr, alle sehen einfach weg. Claire verliert ihr Kind kurz nach der Geburt und schlägt sich durch, indem sie sich und ihren Körper verkauft. Durch zahlreiche lukrative Ehen und ihre zielstrebige Art wird sie über die Jahre zur Multimilliardärin und zu der harten und gefühllosen Frau, als die sie als alte Dame in ihre Heimatstadt zurückkehrt.

Nun will sie Rache für das erlittene Unrecht. Dabei kommt ihr entgegen, dass die Stadt und die Bürger bankrott und dringend auf ihre Hilfe angewiesen sind. Claire ist bereit, die Güllener finanziell großzügig zu unterstützen. Allerdings knüpft sie dies an eine unerhörte unmoralische Bedingung, die von den Güllenern zunächst selbstbewusst abgelehnt wird. Aber angesichts ihrer Not verschafft sich die Bedingung bei den Kleinstadtbewohnern nach und nach Gültigkeit.

Dürrenmatts tragische Komödie ist angesichts der Entwicklungen auf der Welt aktueller denn je. Doch es ist nicht nur der Einfluss von einigen Superreichen, der hier thematisiert wird. Dürrenmatt schafft gleichzeitig eine Studie der menschlichen Schwächen.

Karten gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf im Foyer des DBG in den beiden Pausen ab dem 24. März.