Wertheim und seine Juden im Rahmen der Judenpolitik des 16. Jahrhunderts

Dienstag, 21.10.2025, 19.30 Uhr

Beschreibung

Hybrid-Vortrag von Dr. Rotraud Ries, Herford

Die Stellung der Juden in der mittelalterlichen Gesellschaft geht auf christliche Wertvorstellungen zurück. Voraussetzung hierfür war die enge Verzahnung von Kirche und Staat im mittelalterlichen Alteuropa. Sie wurde infolge der Reformation auf eine neue Grundlage gestellt. Welche Folgen hatte das für die Juden und wie wurden diese von den Schriften und Predigten der Reformatoren, von den scharfen Tönen der lutherischen Orthodoxie in der Konfessionalisierungszeit getroffen? Denn es war ja vor allem der große Reformator Martin Luther, der sich in neuer Schärfe gegen die Duldung der Juden aussprach.  

Die Grafschaft Wertheim ist ein gutes Beispiel für eine Judenpolitik, die sich diese Haltung nicht zu eigen machte. Doch genauso gab es Städte und Territorien, in denen Luthers Lehre zur Maxime der Judenpolitik wurde wie in Württemberg. Wie das vor sich ging und wer mit welchen Mitteln die öffentliche Meinung beeinflusste, zeigt politische Methoden, die auch heute durchaus noch aktuell sind.  

Dr. Rotraud Ries hat in Münster i.W. Geschichte und Judaistik studiert. Der Dissertation folgten Forschungsprojekte zur frühneuzeitlichen jüdischen Geschichte. Nach einer Zeit im Jüdischen Museum Berlin war sie von 2009 bis 2022 als Leiterin des Johanna-Stahl-Zentrums für jüdische Geschichte in Würzburg tätig. Hier hat sie sich maßgeblich in die regionale Erinnerungskultur und deren digitale Vermittlung eingebracht. Aktuell setzt sie diese Arbeit fort, während Vorträge und die Verantwortung für das „Forum jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“ sie wieder in die Vormoderne führen.


Eintritt

frei

Veranstaltungsort

Kloster Bronnbach, Vortragssaal des Archivverbunds Main-Tauber

Kloster Bronnbach, Vortragssaal des Archivverbunds Main-Tauber
Bronnbach 19
97877 Wertheim

Veranstalter

Archivverbund Main-Tauber, Historischer Verein Wertheim, VHS Wertheim