Fachkräfteinitiative für Wertheim nimmt Fahrt auf

Zweites Treffen des Arbeitskreises „Jobmotor 2028“

Die Teilnehmer der Fachkräfteinitiative "Jobmotor 2028" im Wertheimer Sitzungssaal
Beim zweiten Arbeitskreistreffen der Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ standen Information und Austausch im Mittelpunkt. Foto: Stadt Wertheim

Die von der Stadt Wertheim initiierte Fachkräfteinitiative "Jobmotor 2028" nimmt Fahrt auf. Dieser Tage fand das zweite Arbeitskreistreffen zum Thema "Gewinnung und Bindung ausländischer Fachkräfte" statt. Mit insgesamt 35 Teilnehmern aus Industrie, Handel, Gesundheit, Dienstleistung und Gastronomie/Beherbergung war das Treffen eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer nachhaltigen Fachkräftesicherung für Wertheim.

Nach einer Vorstellungsrunde tauschten die Teilnehmer ihre bisherigen Erfahrungen bei der Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte aus. Dabei wurde schnell deutlich: Die größten Herausforderungen liegen in den Bereichen Wohnraum, Mobilität, Sprachbarrieren und Freizeitgestaltung, insbesondere für Azubis und junge Fachkräfte. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Integration und langfristigen Bindung von Fachkräften an die Region.

Im Mittelpunkt des Treffens stand zunächst die Information über bestehende Programme zur Unterstützung ausländischer Arbeitskräfte. 

Die Geschäftsführerin des Firmenausbildungsverbunds Main-Tauber e.V. (FABI), Angela Meglio-Fritzmann, stellte die Arbeit des Verbunds vor. Seit Januar fungiert FABI als regionaler "Kümmerer" für das Programm „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte“ (kurz Kümmerer-Programm) fungiert. Mit dem Programm fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg flächendeckend im Land rund 50 sogenannte regionale „Kümmerinnen und Kümmerer“. Diese vermitteln geeignete Zugewanderte passgenau in Praktikum, Einstiegsqualifizierung und Ausbildung und begleiten sie während der ersten sechs Monate. Gleichzeitig beraten und unterstützen die Kümmerer Ausbildungsbetriebe. Das Programm ist damit eine wichtige Schnittstelle zwischen zugewanderten Fachkräften und Unternehmen. Es unterstützt sowohl bei der Vermittlung in Ausbildungsplätze als auch bei der Integration in den Arbeitsalltag.

Die Leiterin und Geschäftsführerin der Volkshochschule Wertheim (VHS), Georgitta Szabo, stellte das Angebot an Deutsch- und Integrationskursen vor. Aus der anschließenden Diskussion wurde die Idee eines gemeinsamen, unternehmensübergreifenden Sprachkursangebots entwickelt. Bis zum nächsten Arbeitskreistreffen soll in enger Abstimmung mit der VHS der Bedarf der Unternehmen abgefragt werden. Die Auswertung dient dann als Grundlage für die Entwicklung eines passgenauen und zielorientierten Angebots. Durch die Bündelung der Bedarfe der Unternehmen und die Schaffung von Synergien bei der Durchführung der Kurse soll ein effizientes und attraktives Angebot für die ausländischen Fachkräfte geschaffen werden. 

Ein weiteres Schwerpunktthema war die Mobilität ausländischer Fachkräfte. Ulrike Müller, Projektleiterin für die Initiative „Jobmotor 2028“ im Referat Wirtschaftsförderung, Standortmarketing der Stadtverwaltung Wertheim, stellte alternative, teilweise bereits bestehende Mobilitätskonzepte der Region vor. Es wurde deutlich, dass erste Ansätze zur Verbesserung der Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen bestehen, die weiterentwickelt und ausgebaut werden können.

Der Arbeitskreis legte auch konkrete Schritte für die weitere Zusammenarbeit fest. Beim nächsten Treffen, das noch vor der Sommerpause im Mai oder Juni stattfinden soll, stehen voraussichtlich folgende Themen auf der Agenda:

• Vorstellung des THAMM-Plus-Projekts der Bundesagentur für Arbeit, das die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus Nordafrika unterstützt
• Ergebnisse der Bedarfsabfrage zur Organisation gemeinsamer Deutschkurse für ausländische Fachkräfte
• erste Schritte zur Entwicklung eines Konzeptes zur gemeinsamen Schaffung von Wohnraum für Fachkräfte
• Initiierung einer geschlossenen Gruppe oder eines Netzwerks für einen direkten Austausch der Arbeitskreis-Teilnehmer untereinander
• Impulsvortrag aus der Praxis

Die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wertheim als Initiator von "Jobmotor 2028" zeigten sich zufrieden mit der bisherigen Entwicklung des Arbeitskreises. "Die hohe Beteiligung und die engagierten Diskussionen zeigen, dass das Thema Fachkräftesicherung für unsere Region von großer Bedeutung ist. Gemeinsam können wir nachhaltige Lösungen entwickeln, die Wertheim als attraktiven Standort für Fachkräfte aus dem Ausland etablieren", so Jürgen Strahlheim, Wirtschaftsförderer der Stadt Wertheim. Mit "Jobmotor 2028" setze Wertheim ein starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Die Initiative bringe Unternehmen, Verwaltung und Bildungsinstitutionen an einen Tisch, um gemeinsam Lösungen für das drängende Problem des Fachkräftemangels zu finden.

Informationen zur Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ und zu den Ergebnissen der Umfrage gibt es auf der Homepage der Stadt Wertheim unter www.wertheim.de/jobmotor2028. Ansprechpartnerin im Referat Wirtschaftsförderung, Standortmarketing ist Ulrike Müller, Telefon 09342 / 301-122, ulrike.mueller@wertheim.de.