Erfolgreicher Auftakt des Arbeitskreises „Jobmotor 2028“
Erfahrungsaustausch steht für Unternehmen im Vordergrund
Die Stadt Wertheim hat mit dem ersten Arbeitskreistreffen zur Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts getan. Ziel der Initiative ist es, Wertheimer Unternehmen bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften durch ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen zu unterstützen. Die Initiative war beim Unternehmergespräch im Juli vorgestellt worden und wird zusammen mit dem Personaldienstleister Bera umgesetzt.
Zum Auftakt des Arbeitskreistreffens begrüßte Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim, aus dessen Referat die Idee zur Initiative stammt, die Unternehmensvertreter und den Geschäftsführer von Bera, Bernd Rath. Man habe die Initiative im Sommer mit der Vorstellung gestartet, dass die Priorität auf baldiger Anwerbung ausländischen Fachkräfte für Wertheim liegen müsse, führte Jürgen Strahlheim aus. Die Ergebnisse einer im August und September durchgeführten Bedarfsabfrage hätten jedoch gezeigt, dass die veränderten konjunkturellen Rahmenbedingungen bei den Unternehmen zu einer eher abwartenden Haltung führten. Gleichzeitig sei aber deutlich geworden, dass großer Bedarf an einem intensiven Austausch über die Herausforderungen und Chancen der Gewinnung und Bindung von Fachkräften bestehe. Darauf habe man mit Einsetzung des Arbeitskreises reagiert.
Ulrike Müller, die im Referat Wirtschaftsförderung, Standortmarketing für die Initiative verantwortlich ist, stellte die Ergebnisse der Umfrage näher vor. Die Befragung wurde an 210 Wertheimer Unternehmen gesendet, 47 Rückmeldungen gingen bis Mitte Oktober ein. Gefragt wurde unter anderem, welche Wege die Unternehmen bei der Personalgewinnung und -bindung nutzen, wie sie Standortbedingungen wie zum Beispiel Verkehrsanbindung, Wohnraumsituation oder Breitbandversorgung einschätzen, welche Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfs ergriffen wurden, welche Unterstützung und Beteiligung an gemeinsamen Maßnahmen gewünscht wird und welche Berufsgruppen derzeit in Wertheim am dringendsten gesucht werden.
Anschließend referierte Dr. Tülin Arslan, Inhaberin der Managementberatung Arcon International und Dozentin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, über die Gewinnung und Bindung türkischer Fachkräfte. Sie stellte das idealtypische Vorgehen bei der Rekrutierung dar und berichtete über Erfahrungen, Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.
Ein zentraler Punkt der anschließenden Diskussion war das Thema Sprachförderung. Viele ausländische Fachkräfte haben Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache. Deshalb wurde vorgeschlagen, im nächsten Arbeitskreistreffen die Möglichkeit gemeinsamer Deutschkurse in den Mittelpunkt zu stellen.
Aber auch die mangelhafte Mobilität im ländlichen Raum ist vor allem für ausländische Fachkräfte und jüngere Bewerber eine große Hürde. In der Diskussion wurde deutlich, dass bereits bestehende alternative Angebote zu Bus und Bahn nicht ausreichend bekannt sind. Die Stadtverwaltung will deshalb im nächsten Arbeitskreistreffen alternative Mobilitätslösungen wie Ruftaxi oder Mitfahr-App vorstellen.
Das Fazit zum ersten Arbeitskreistreffen der Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ lautet, dass die Unternehmen in Wertheim großes Interesse an einer aktiven Gestaltung der Fachkräftegewinnung haben. Die städtische Wirtschaftsförderung wird die Initiative weiter vorantreiben und die Unternehmen bei ihren Bemühungen unterstützen. Das zweite Arbeitskreistreffen wird Anfang 2025 stattfinden.
Informationen zur Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ und zu den Ergebnissen der Umfrage gibt es auf der Homepage der Stadt Wertheim unter www.wertheim.de/jobmotor2028. Ansprechpartnerin im Referat Wirtschaftsförderung, Standortmarketing ist Ulrike Müller, Telefon 09342 / 301-122, ulrike.mueller@wertheim.de.