„Eine Lebensreise zum Glas“

Glasmuseum zeigt Sammlung von Paul Beckmann

Rund 250 Glasobjekte aus der Schenkung von Paul Beckmann präsentiert das Glasmuseum ab 5. Oktober. Foto: Glasmuseum Wertheim

„Eine Lebensreise zum Glas“ zeigt ab 5. Oktober die neue Ausstellung im Glasmuseum. Ausgestellt werden rund 250 ausgewählte Glasexponate aus der Schenkung von Paul Beckmann, die nicht nur den Querschnitt seiner Sammlung, sondern auch seine Vorlieben zeigen. Die Ausstellungseröffnung findet im Beisein von Paul Beckmann am Samstag, 5. Oktober, um 14 Uhr statt. Ende der Ausstellung ist am 6. Januar.

Vasen und Schalen in allen Größen, Farben und Formen, bunte Tierwelten, hauchdünne Miniaturen und Nippesfiguren, schwere Vintage-Schalen – Paul Beckmann aus München ist Glassammler aus Leidenschaft. Seine Glasobjekte kommen aus Dänemark, Schweden, Venedig, Österreich, Frankreich, Lauscha in Thüringen und dem Bayerischen Wald. 

Auf einer seiner vielen Reisen zum Glas kam er nach Wertheim, besuchte das Glasmuseum und entschied sich, dem Trägerverein rund 1.500 Glasobjekte seiner Sammlung zu stiften. Rund 250 Glasobjekte dieser Schenkung sind im Rahmen der Ausstellung „Eine Lebensreise zum Glas – Sammlung Paul Beckmann“ vom 5. Oktober bis 6. Januar im Glasmuseum ausgestellt.

Unzählige Fische „schwimmen“ in einer der insgesamt fünf Vitrinen. Sie sind ein klassisches Motiv der venezianischen Glasmacher. Nordisches Glas aus den traditionsreichen Glashütten Kosta Boda in Schweden und Holmegaard in Dänemark zeigen die typischen Produkte der 1950er bis 1990er Jahre. Die „blaue Serie“ der aus schwerem Hüttenglas mundgeblasenen Schalen und Vasen des dänischen Designers Per Lütken vermittelten damals ein „Stück Luxus für jeden Tag“ und gelten bis heute als „dänische Klassiker“. 

Unschwer zu erkennen ist Beckmanns Vorliebe für „trendige“ Serienprodukte wie die IKORA-Glaskollektionen der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen. Der deutsche Designer Karl Wiedmann hat sie, beeinflusst von der Farbenpracht ostasiatischer Keramik, in den 1930er Jahren in einer neuartigen Technik entworfen. Den historischen Sammlerstücken um 1900 stehen die avantgardistischen Glasobjekte der venezianischen Glasmanufakturen Venini und Carlo Moretti gegenüber, die im 20. Jahrhundert mit satten, leuchtenden Farben und der Weiterentwicklung alter Techniken die venezianische Glaskunst wiederbelebten. 

Besonders stolz ist Paul Beckmann auf seine zehn Glasobjekte von Joseph Salvenmoser aus Kitzbühel in Österreich. Die Sturzbecher, Kelchgläser und das so genannte „Stachelglas“ sind aus hauchdünnem Lampenglas und eine echte Seltenheit unter Sammlern. 

Kistenweise gesammelt hat Paul Beckmann die unzähligen, aus dem typisch-bunten Lauschaer Fadenglas gefertigten Miniaturen, Nippesfiguren, Tischväschen und Messerbänkchen, für die Lauscha in Thüringen bekannt ist. Die Freude am Sammeln der fantasievollen, bunten Cocktail- und Bowlespieße dürfte nicht nur bei Paul Beckmann Erinnerungen an die „Trinkvorlieben“ der 1950/60er Jahre hervorgerufen haben, sondern wird es sicherlich auch bei einigen Besucherinnen und Besucher tun. 

Glasobjekte aus der Sammlung Beckmann können im Museumsshop erworben werden. Informationen zum Glasmuseum, den Eintrittspreien und Öffnungszeiten gibt es unter www.glasmuseum-wertheim.de