Jubiläum lässt Partnerschaft neu aufleben

Wertheimer zu Feierlichkeiten in Salon-de-Provence

von links: Michel Roux, OB Markus Herrera Torrez, Thomas Wettengel und Bürgermeister Nicolas Isnard.
Festlicher Akt zum 60. Partnerschaftsjubiläum mit (von links) Michel Roux, OB Markus Herrera Torrez, Thomas Wettengel und Bürgermeister Nicolas Isnard. Foto: Stadt Wertheim

Mit vielen schönen und bewegenden Eindrücken kehrte die Wertheim-Delegation von ihrem mehrtägigen Aufenthalt in der französischen Partnerstadt Salon-de-Provence zurück. Dort hatte man das 60-jährige Bestehen der Städteverbindung gefeiert und an den Veranstaltungen zum Nationalfeiertag teilgenommen. Im Mittelpunkt stand das Interesse, Kontakte aufzufrischen und den Austausch wiederzubeleben.

Der Delegation unter Leitung von Oberbürgermeister Herrera Torrez gehörten Stadträte, Ortsvorsteher, Mitglieder der Partnerschaftsvereinigung, des TV Wertheim sowie Vertreter der Schulen und der Stadtverwaltung an. OB-Stellvertreter und Stadtrat Thomas Wettengel, der seit mehr als 60 Jahren enge Kontakte nach Salon-de-Provence pflegt, war der zentrale Wegbereiter und Türöffner für die Delegationsreise.

„Die deutsch-französische Städtepartnerschaft zwischen Salon-de-Provence und Wertheim war eine der ersten Partnerschaften in den 60er Jahren“. Mit diesen Worten eröffnete der Bürgermeister von Salon, Nicolas Isnard, den Festakt zum Partnerschaftsjubiläum. Rund 80 geladene Gäste nahmen an den Feierlichkeiten auf dem Chateau d`Emperi teil. 

Obgleich es einige Jahre sehr ruhig um die Partnerschaft gewesen sei, habe sie nach all den Jahren den Test bestanden. Solidarität und Toleranz seien die Werte, die zwischen den beiden europäischen Ländern und bis in die kommunalen Städtepartnerschaften hinein gelebt werden. „Möge dieser Besuch eine weitere Gelegenheit sein, um die freundschaftlichen Bande zu stärken, die beide Städte seit Jahrzehnten verbindet“, so Isnard abschließend.

Ehrenparade am französischen Nationalfeiertag. Foto: Stadt Wertheim  (von links) Michel Roux, OB Markus Herrera Torrez, Thomas Wettengel und Bürgermeister Nicolas Isnard laufen auf der Festparade durch geschmückte Straßen vor Publikum.
Ehrenparade am französischen Nationalfeiertag. Foto: Stadt Wertheim 

Auch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sprach die Hoffnung aus, dass der Besuch in Salon-de-Provence dazu beitragen könne, die Städtepartnerschaft und die Verständigung zwischen den beiden Städten zu revitalisieren. Er verdeutlichte, dass die Verbindung der beiden Kommunen nicht funktionieren könne, wenn sich die Kommunikation ausschließlich auf Verwaltungsebene bewege.

„Städtepartnerschaften brauchen gewillte und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die diese mit Leben füllen und sich und ihre Ideen einbringen. Ich setze meine Hoffnung auf Menschen wie Thomas Wettengel und die Freundschaften, die über viele Jahre in Salon geknüpft wurden und beständig sind,“ so der Wertheimer OB. „Ein friedliches und tolerantes Miteinander unterschiedlicher Nationen, ihren Kulturen, Religionen und Lebensweisen ist nicht selbstverständlich, sondern Arbeit. Es lebe die Partnerschaft zwischen Wertheim am Main und Salon-de-Provence! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“, schloss er seine Rede ab.

Neben den beiden Stadtoberhäuptern fanden auch Thomas Wettengel und sein französisches Pendant, Michel Roux, deutliche und zugleich emotionale Worte zu der jahrzehntelangen Verbindung der beiden Städte.

Als symbolisches Geschenk überreichte Oberbürgermeister Herrera Torrez drei Wertheimer Optimisten in den französischen Nationalfarben. Das Orchester D`harmonie Municipal umrahmte die Festveranstaltung. Es nutzte dabei Notenständer des Wertheimer Weltmarktführers König & Meyer, wie einige Wertheimer stolz bemerkten.

Besonders beeindruckt war die Wertheimer Delegation von den Festlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez war eingeladen, gemeinsam mit weiteren Honoratioren die feierliche Ehrenparade abzunehmen. Sie zog am mit Fahnen geschmückten Rathaus vorbei, eingereiht hatten sich unter anderem Vertreter von Militär, Polizei und Rettungsorganisationen.

Die Delegation aus Wertheim mit Gemeinderäten, Ortsvorstehern, Mitgliedern der Partnerschaftsvereinigung und Vertretern aus Schule, Sport und Verwaltung.
Die Delegation aus Wertheim mit Gemeinderäten, Ortsvorstehern, Mitgliedern der Partnerschaftsvereinigung und Vertretern aus Schule, Sport und Verwaltung. Foto: Stadt Wertheim.

In einer ergreifenden Rede ging Bürgermeister Isnard auch bei diesem Anlass auf die deutsch-französische Partnerschaft und die Städtepartnerschaft mit Wertheim ein. „Mein Vater und mein Großvater kämpften in verbitterten Kriegen mit Deutschland, heute leben wir in Freiheit und Freundschaft miteinander und das Zusammenleben ist ein Modell für viele andere Länder auf der Welt. Mir gefällt der Weg des Strebens nach Liebe und Brüderlichkeit“, sagte Bürgermeister Isnard.

Auf dem Programm des Besuchs in der französischen Partnerstadt standen Besichtigungen und gemeinsame Ausflüge, die das Tourismusbüro von Salon-de-Provence für die Wertheimer Reisegruppe organisiert hatte. Neben der obligatorischen Stadtführung führte der Weg auch ins Umland zu Weingütern und in die Camargue mit kurzem Aufenthalt in Sainte-de-Marie de la Mer. Eine Führung durch die weltbekannte Seifenmanufaktur Marius Fabre durfte nicht fehlen.

Zudem wurden Gespräche geführt und Ideen ausgetauscht. Diese sollen nun gemeinsam weiterentwickelt werden. Auf Wertheimer Seite liegt der Fokus vor allem auf der Zusammenarbeit zwischen den Schulen. Zahlreiche Mitglieder der Wertheimer Delegation nutzten die Gelegenheit, um alte Kontakte aufzufrischen und neue anzubahnen.

Beim abschließenden Abendessen sprach Oberbürgermeister Herrera Torrez eine Einladung an Bürgermeister Isnard zum Besuch in Wertheim aus. Man habe den Aufenthalt in Salon nutzen können, um gute Kontakte auf der Ebene des Sports, der Schule und der Kultur zu knüpfen. Daran wollen man gerne gemeinsam weiterarbeiten.